Angular Blues

They grow up so fast. It seems like just yesterday that a wave of compelling young jazz guitarists—Liberty Ellman, Kurt Rosenwinkel, and Wolfgang Muthspiel among them – was bringing new life to the instrument. Now those players are middle-aged, with a new crop of nimble plectrists snapping at their heels. But Muthspiel’s „Angular Blues“ proves that gifted improvisers can hit their stride in their autumn years. He doesn’t let his agile fingers do all the thinking for him: his lines breathe rather than pant, particularly on the first three tracks, which feature acoustic guitar. Partnered with two receptive players—the drummer Brian Blade and the bassist Scott Colley—Muthspiel demonstrates his artistic maturity, but he still finds moments to loosen the reins, as on the aptly tided „Ride.“
Steve Futterman (New Yorker)

Angular Blues

Bis auf die beiden Standards ‘Everything I Love’ und ‘I’ll Remember April’ sind sämtliche Kompositionen von Muthspiel. Dabei setzt sich das Repertoire aus neun Stücken zusammen, von denen drei auf der akustischen Gitarre vorgestellt warden. Ein schönes Beispiel dafür ist ‘Wondering’. Nach kurzem Drum-Intro skizziert der Leader das Thema, dessen Melodie durch die markanten Figuren des Bassisten intensiviert wird. Das ebenfalls auf der akustischen Gitarre vorgetragene Stück ‘Hüttengriffe’ klingt wie eine in zarten Tönen vollzogene meditative Wanderung. Einen Kontrast dazu stellt ‘Ride’ dar: Hier greift Muthspiel zur E-Gitarre und lässt mit schnellen  Improvisationen die virtuose Power des Bebop aufleben.

Gerd Filtgen (Fono Forum)

Angular Blues

Der geometrisch dekonstruierte Titeltrack verrät seine blues-basierte Konsistenz nur mit viel Gegenwehr und rückt das Zusammenspiel dreier gleichberechtigter Stimmen in den Fokus. Vier Akkorde und ein melodisches Motiv charakterisieren die verträumt minimalistischen ‘Hüttengriffe’, während die maximale Verzögerung des Delay-Pedals  auf einem Kanon im solistischen Vortrag und einem zweiten in tutti zu tragen kommt. Zwei Standards wurden in das gelungene Set ebenfalls eingestreut und runden eine sehr stimmige Trioaffäre elegant ab.

Friedrich Kunzmann (Concerto)

Where The River Goes

Clemens Panagl, Salzburger Nachrichten, November 2018

„Auf Tour ist der Gitarrist mit (bis auf Bassist Grenadier) veränderter Besetzung unterwegs. Die Sogwirkung erzeugt da in Salzburg Jeff Ballard mit fokussierter Rhythmus-Arbeit. Feine harmonische Wirbel bringt Pianist Colin Vallon ins Spiel, für den langen, melodischen Atem ist Trompeter Matthieu Michel zuständig. Im Zusammenspiel mit den frei fließenden Gitarrenlinien des Bandleaders kann das nicht nur lyrisch-traumwandlerisch klingen, wie im Song „Descendants“ vom neuen Album, sondern auch durchaus überschäumend wie im temporeichen „Ride“, in dem das Quintett mitreißende Qualiäteten entfacht.“